Der Jugendtreff St. Josef ist eine der größten Kinder- und Jugendfreizeitstätten in Nordrheinwestfalen. Unabhängig von Nationalität, Herkunft, Geschlecht, sozialer Herkunft und Bildung bieten wir
unseren Besucher/innen eine Stätte zur Begegnung. Dabei sind die Mitarbeiter/innen in ihrer Arbeit im Besonderen dem christlichen Werteverständnis verpflichtet. Der Jugendtreff ist eine
Begegnungsstätte für künstlerische und lebenspraktische Kreativität. Prozesse der umfassenden Persönlichkeitsbildung die weiter gehen als die in Schule anzutreffende, rein auf Leistung
orientierte, funktionalisierte Ausbildung benötigen Ruhe und Zeit. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit bietet den Freiraum, der eine emanzipatorische Bildung möglich macht.
Das Team des Jugendtreffs legt besonderen Wert darauf, dass gerade der Offene Bereich ständig von einem Hauptamtler besetzt ist. Dies dient den Besucher/innen einerseits als
Beziehunsangebot und Gesprächsangebot, ist notwendig um soziale Prozesse initiieren und lenken zu können und fördert das Einhalten von Regeln.
Viele unserer Angebote und Projekte erreichen Kinder und Jugendliche, die in der Gesellschaft keine Stimme haben. Gerade sie sind in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen, um soziale
Benachteiligung oder individuelle Beeinträchtigung ausgleichen zu können. Die Nutzung des Jugendtreffs wird von den Besucher/innen höchst unterschiedlich gestaltet. Sie geht von:
- Aufenthalt im Gebäude (ohne Konsumzwang warm und trocken sitzen),
- zielgerichteter Besuch von festen Angeboten,
- sporadische Übernahme einzelner Aufgaben/Mitgestaltung von Angeboten,
- Mitarbeit als Ehrenamtler/in im zeitlich und inhaltlich fest geregeltem Aufgabenbereich.
In der pädagogischen Arbeit berücksichtigen wir stets die Prinzipien der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, nämlich Offenheit, Freiwilligkeit und Partizipation.
- Offenheit: Das soziale und kulturelle Differenzen auch bei uns von Bedeutung sind, ist nicht zu bestreiten. Offene Jugendarbeit ist mit einer Vielzahl
unterschiedlicher Lebensstile, Überzeugungen, Werten und Normen konfrontiert. Kompetenz in der Offenen Jugendarbeit zeigt sich in der Bereitschaft und der Möglichkeit, sich auf die
unterschiedlichen Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen einzulassen.
- Partizipation: Laut Kinder- und Jugendhilfegesetz sind: "Jungen Menschen die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur
Verfügung zu stellen. Sie sollen an die Interessen junger Menschen anknüpfen und von Ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zur
gesellschaftlichen Mitbestimmung befähigen und zu sozialem Engagement anregen und hinführen." (11 Abs. 1 SGB VIII) Partizipativ gestaltete Jugendarbeit ermöglicht einerseits,
dass Kinder und Jugendliche eigene Interessen und Fähigkeiten erkennen und sich aktiv für ihr Anliegen einsetzen, andererseits vernittelt sie Respekt vor den Bedürfnissen anderer und stellt
damit den Rahmen zum Erlernen demokratischer Prozesse.
- Freiwilligkeit: Niemand wird zum Besuch der Einrichtung oder der Teilnahme an einer Aktion gezwungen. Anders als z.B. in der Schule verfügt Offene Jugendarbeit
nicht über Mechanismen der Disziplinierung, Besucher/innen an Leistung zu messen und diejenigen auszugrenzen, die sich nicht unterwerfen können oder wollen. Offene Jugendeinrichtungen werden in
einem hohem Maße auch von Jugendlichen besucht, die über ein geringes formales Bildungsviveau verfügen. Die Herausforderung in der Offenen Arbeit mit Jugendlichen besteht darin, einen sozialen
Raum zu gestalten, in dem ein gewaltfreier und produktiver Umgang mit Differenzen und Konflikten möglich ist.